x


Es konnten keine Ergebnisse für den Suchbegriff "" gefunden werden. Bitte versuchen Sie es mit allgemeineren Suchbegriffen, um mehr Ergebnisse zu erhalten.
Blutzucker messen

Lip- und Lymphödem:
Wenn Gewebeschwellungen mehr als nur ein kosmetisches Problem sind

Lipödem und Lymphödem sind zwei unterschiedliche, aber oft miteinander verwechselte medizinische Zustände, die beide Schwellungen in den Gliedmaßen verursachen. Obwohl sie ähnliche Symptome aufweisen, sind die Ursachen und Behandlungsansätze für diese beiden Zustände verschieden.

Was ist: Lip- und Lymphödem?

Ein Lipödem ist eine schmerzhafte Fettverteilungsstörung. Es kommt zu einer unkontrollierten Fettvermehrung vor allem an Oberschenkeln und Gesäß. Ein Lymphödem ist eine schmerzlose Schwellung unter der Haut, die aufgrund einer Lymphabflussstörung entsteht. Lymphflüssigkeit kann nicht mehr ausreichend abtransportiert werden, sodass sich die Flüssigkeit im Gewebe ansammelt.

Wodurch entstehen Lip- und Lymphödeme?

Lipödem: Unser Team im Sanitätshaus Lindauer in Neusäß kann Ihnen aufzeigen, dass die genaue Ursache von Lipödemen noch nicht geklärt ist, doch wir wissen, dass eine Reihe von Faktoren die Krankheitsentwicklung beeinflussen können. Eine schlechte Ernährung und das Körpergewicht können die Erkrankung verschlimmern, jedoch haben diese Faktoren keinen Einfluss auf die Entstehung. Die Hormone spielen aber bei der Entstehung eines Lipödems eine große Rolle. Hierbei handelt es sich speziell um die weiblichen Geschlechtshormone, da fast ausschließlich Frauen betroffen sind. Außerdem bricht die Krankheit häufig bei hormonellen Umstellungen, wie beispielsweise bei der Pubertät oder während einer Schwangerschaft, aus. Deshalb ist eine Veränderung der weiblichen Geschlechtshormone ein Faktor für die Entstehung eines Lipödems. Auch bei den wenigen Männern, die ein Lipödem aufweisen, wird immer eine hormonelle Störung festgestellt. Des Weiteren könnte auch eine gewisse Veranlagung die Ursache sein, da oft mehrere Personen einer Familie daran erkranken. Wichtig ist außerdem, dass ein Lipödem nicht mit einer Adipositas zu vergleichen ist. Allerdings leiden viele Betroffene auch an Übergewicht, was die Symptome verschlimmern kann.

Lymphödem: Bei einem Lymphödem unterscheidet man grundsätzlich zwischen dem primären und dem sekundären Lymphödem. Bei einem primären Lymphödem handelt es sich um eine angeborene Lymphabflussstörung. Genetische Faktoren führen dazu, dass Lymphgefäße verhärtet, verengt oder erweitert sind oder von vornherein zu wenig Lymphgefäße vorhanden sind. Bei dieser Form können die Lymphödeme einseitig oder auch beidseitig auftreten. Das primäre Lymphödem ist aber die deutlich seltenere Form und betrifft ebenfalls vor allem Frauen. Das sekundäre Lymphödem ist wesentlich häufiger. Auch in der Region Augsburg ist dieses Krankheitsbild vertreten. Diese Form ist nicht angeboren, sondern tritt erst im Laufe des Lebens auf. Die Ursachen für ein Lymphödem sind hierbei unter anderem Operationen und/oder Bestrahlungen, Verletzungen, Infektionen mit Parasiten, bösartige Erkrankungen oder Hautentzündungen, die alle das Lymphsystem schädigen. Ein Lymphödem bildet sich dann, wenn der intakte Teil des Lymphsystems den Schaden nicht mehr ausgleichen kann. Sekundäre Lymphödeme beschränken sich meist lokal auf den Bereich der Erkrankung oder Verletzung. Eine weitere Ursache ist ein fortgeschrittenes Lipödem, da hierbei die Lymphgefäße ebenfalls geschwächt werden. Im weiteren Verlauf kann sich dadurch eine sekundäre Lymphabflussstörung entwickeln. Diese Kombination aus Lipödem und Lymphödem wird auch als Lipo-Lymphödem bezeichnet.

Leide ich unter einem Lip- oder Lymphödem? Daran kann ich die Krankheit erkennen:

Im Sanitätshaus Lindauer in Neusäß können wir Sie auf die typischen Symptome von Lipödem und Lymphödem aufklären.

Lipödem: Betroffene mit Lipödem haben eine symmetrische und reiterhosenartige Fettzunahme. Das Bindegewebe ist sehr weich und es bildet sich Cellulitis. Die Hände und Füße sind bei einem Lipödem nicht betroffen, wodurch es sich von anderen Ödemformen abgrenzt. Die Fettvermehrung endet also an den Knöcheln. Betroffene haben vor allem nach langem Sitzen oder Stehen starke Beschwerden und reagieren sehr empfindlich auf Druck und Berührungen. Anders als bei einem Lymphödem haben die Personen Schmerzen. Durch das vermehrte Gewicht kann es zu Fehlstellungen kommen und somit Arthrose begünstigen. Der Krankheitsverlauf lässt sich in drei Stadien einteilen.

Stadium 1:

Im ersten Stadium ist die Haut glatt und das Unterhautgewebe verdickt. Die Fettstruktur wirkt gleichmäßig dicht.

Stadium 2:

Im weiteren Verlauf wird die Hautoberfläche uneben und wellenartig. Das subkutane Fett ist grobknotig.

Stadium 3:

Das Gewebe wird immer derber und härter. Es kommt zu einer deutlichen Umfangsvermehrung mit überlappenden Gewebeanteilen.

Lymphödem: Die Schwellungen bei einem Lymphödem können sich überall am Körper bilden, allerdings treten sie am häufigsten an den Armen und Beinen auf. Der Beginn ist oft schleichend und die Betroffenen bemerken nur ein Schwere- und Spannungsgefühl in den Beinen. Da das sekundäre Lymphödem meist einseitig an einem bestimmten Bereich beschränkt ist, sind die Extremitäten sehr asymmetrisch. Es können Dellen in der Haut entstehen (Cellulitis). Durch die zunehmende Flüssigkeitsansammlung kommt es zu einer Vermehrung (Fibrose) und Verhärtung (Sklerose) des Bindegewebes. Das Stemmersche Zeichen ist ebenfalls ein Zeichen für ein Lymphödem. Hierbei wird versucht, die Haut über der zweiten Zehe leicht abzuheben. Ein positives Stemmersches Zeichen ist, wenn sich die Haut nicht mehr abheben lässt. Der Krankheitsverlauf kann in unterschiedliche Stadien eingeteilt werden.

Stadium 0: Latentes Ödem

Zu Beginn ist das Lymphsystem bereits geschädigt, allerdings treten noch keine Beschwerden auf. Hier kann der intakte Teil des Lymphsystems die Schäden noch ausgleichen.

Stadium I: Reversibles Ödem

In diesem Stadium kommt es bereits zu einer Schwellung, welche aber noch sehr weich ist, sodass Dellen eingedrückt werden können. Außerdem haben die Betroffenen ein negatives Stemmersches Zeichen, da sich die Hautfalte an Fingern oder Füßen abheben lässt.

Stadium II: Spontan irreversibles Ödem

Mit Voranschreiten der Erkrankung bildet sich zum einen überschüssiges Bindegewebe und zum anderen verhärtet es sich. Zusätzlich gibt es erste Hautveränderungen und die Personen haben nun ein positives Stemmersches Zeichen.

Stadium III: Elephantiasis

Die Schwellungen nehmen extreme Formen an, das Bindegewebe vermehrt und verhärtet sich weiter und es kommt zu warzenähnlichen Wucherungen auf der Haut. Die Haut ist empfindlich und entstehende Wunden verheilen nur sehr schwer. Chronische Hautentzündungen begünstigen wiederum Infektionen, die das Lymphsystem in der Funktion für das Immunsystem zusätzlich belasten. 

So verläuft eine Diagnose des Krankheitsbildes:

Die Diagnose ist sowohl bei Lipödemen als auch bei Lymphödemen sehr ähnlich. Zunächst werden die betroffen Körperregionen hinsichtlich Hautveränderung, Beweglichkeit und Zustand der Blut- und Lymphgefäße untersucht. Dann wird die Vorgeschichte des Patienten genauer betrachtet. Bei Patienten mit einem Lipödem ist es wichtig zu wissen, ob bereits bei anderen Mitgliedern der Familie ein Lipödem festgestellt wurde. Hinsichtlich des Lymphödems ist es wichtig zu wissen, ob Operationen, Krebserkrankungen oder andere Vorerkrankungen vorhanden sind. Gibt es nach diesen Untersuchungen noch keine eindeutige Diagnose, werden andere Verfahren, wie Ultraschall, Magnetresonanztomographie und Lymphangiographie herangezogen. Bei einem Verdacht auf ein Lymphödem wird zusätzlich eine Funktionslymphszintigraphie durchgeführt. Hierbei wird eine kleine Menge radioaktive Substanz gespritzt, die durch die Lymphgefäße abtransportiert werden. Dadurch kann der Transport der Lymphflüssigkeit untersucht werden. Auch in Neusäß und der Umgebung können Sie sich Ihr Krankheitsbild problemlos diagnostizieren lassen.

Was tun bei einem Lip- oder Lymphödem?

Die Behandlungsmöglichkeiten sind bei Lipödemen und Lymphödemen sehr ähnlich. Bei einem Lipödem sollten Betroffene vor allem auf ein normales Gewicht achten, da Übergewicht die Ödembildung verstärkt. Viele Personen leiden aber neben einem Lipödem auch unter Adipositas. Hierbei ist eine Gewichtsreduktion die oberste Priorität. Eine Ernährungsumstellung ist daher besonders wichtig. Da ein hoher Insulinspiegel ebenfalls die Ödembildung begünstigt, sollten Betroffene keine Lebensmittel zu sich nehmen, die den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen. Hierzu zählen unter anderem Weißmehlprodukte, Süßigkeiten oder zuckerhaltige Getränke. Gleichzeitig ist es wichtig, sich körperlich zu betätigen. Vor allem Wassersport eignet sich besonders gut, da einerseits die Gelenke geschont werden und andererseits wirkt sich der Wasserdruck positiv auf das Ödem aus. Sowohl bei einem Lipödem als auch bei einem Lymphödem kommt meist auch die komplexe physikalische Entstauungstherapie (KPE) zum Einsatz. Diese Therapie hat das Ziel, den Abfluss der angestauten Flüssigkeit wieder zu fördern. Die KPE beinhaltet unter anderem eine manuelle Lymphdrainage, eine Kompressionstherapie, Hautpflege und Sport und Bewegung. Oftmals reichen diese Therapien aber nicht aus, um eine deutliche Besserung zu erlangen. Für einen dauerhaften Erfolg müssen sich Betroffene daher einer Fettabsaugung unterziehen. Diese ist die einzige Behandlungsform, die das krankhafte Fettgewebe oder die Flüssigkeitsansammlungen dauerhaft entfernen kann.

Bei weiteren Fragen berät unser Team vom Sanitätshaus Lindauer Sie gerne.

Hilfsmittel für Patienten mit Lip- und Lymphödem