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Multiple Sklerose:
Wenn das Immunsystem zum Gegner wird

Bis 2021 wurden in Deutschland schätzungsweise 200.000 bis 250.000 Menschen mit Multipler Sklerose diagnostiziert. Die Krankheit betrifft Frauen etwa doppelt so häufig wie Männer und tritt typischerweise im frühen bis mittleren Erwachsenenalter auf, obwohl sie in jedem Alter auftreten kann.

Was ist: Multiple Sklerose?

Multiple Sklerose, auch Encephalomyelitis disseminata genannt, ist eine Erkrankung des Zentralen Nervensystems, welche das Gehirn und das Rückenmark umfasst. Bei dieser chronisch-entzündlichen Krankheit greift das Immunsystem fälschlicherweise körpereigene Strukturen an, indem die Nervenisolierschicht geschädigt und die Nervenfasern und -zellen abgebaut werden.

Ursachen und Risikofaktoren von Multiple Sklerose:

Die Ursache der Multiplen Sklerose ist bis heute unbekannt. Durch unsere langjährige Erfahrung und den Austausch mit Experten im Sanitätshaus Lindauer in Neusäß, wissen wir, dass das typische Erkrankungsalter zwischen 20 und 40 Jahren liegt. Es wird vermutet, dass MS von mehreren Faktoren ausgelöst wird. Erbliche Faktoren beispielsweise werden nicht ausgeschlossen, allerdings gibt es keine direkte Vererbung der Erkrankung, sondern lediglich die Neigung dazu, die sogenannte Prädisposition. Diese Neigung kann durch Umweltfaktoren, wie virale Infektionen, Vitamin D-Mangel oder Rauchen, verstärkt werden. Multiple Sklerose wird zu den Autoimmunerkrankungen gezählt, da das körpereigene Immunsystem eine zentrale Rolle spielt. 


Das Immunsystem ist das Abwehrsystem des menschlichen Körpers. Es schützt ihn vor diversen Krankheitserregern, indem es diese unschädlich macht. Bei Multipler Sklerose scheint das Immunsystem fehlgesteuert zu sein, da es gesunde Strukturen im Körper angreift. In diesem Fall sind es wichtige Zellen des Nervensystems. Die Nervenzellen nutzen für den Informationsfluss Elektrizität. Für eine schnelle und problemlose Weiterleitung dieses elektrischen Impulses sorgt eine Isolierschicht, die auch Myelinscheide genannt wird. Bei Multipler Sklerose wird angenommen, dass bestimmte Proteine auf der Oberfläche der Myelinzellen vom Immunsystem als Gefahr eingestuft wird und deshalb bekämpft werden müssen. Innerhalb des Immunsystems werden dann Abwehrelemente gebildet, die am Myelin Schädigungen verursachen. Dies hat zur Folge, dass die Nervenleitungsfunktion verlangsamt und gestört wird und es somit zu einer Funktionsbeeinträchtigung der Körperfunktionen kommt.

Multiple Sklerose ist eine autoimmune, chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems.

Multiple Sklerose frühzeitig erkennen: das sind die häufigsten Symptome

Zu den Frühsymptomen einer Multiplen Sklerose zählen unter anderem motorische Störungen, wie Lähmungen oder Sehstörungen. Es kann zu verschwommenem Sehen oder Nebelsehen kommen, da die Sehnerven entzündet sind. Des Weiteren kann es zu Gefühlsstörungen der Haut, wie Kribbeln, Missempfindungen oder Taubheitsgefühl, kommen. Außerdem können Probleme bei der Darmentleerung oder Blasenentleerung auftreten. Der Betroffene kann Unsicherheiten beim Gehen oder Greifen bekommen. Im weiteren Verlauf der Krankheit können sich die Symptome verstärken. Es kommt zu Lähmungserscheinungen mit Steifigkeit. Die Blasenstörung steigert sich zu häufigem nicht gut kontrollierbarem Harndrang bis hin zu Inkontinenz. Im Sanitätshaus Lindauer nahe bei Augsburg bieten wir eine Reihe von Produkten, die Ihnen dabei behilflich sein können. Kognitive Störungen, abnorme Erschöpfbarkeit und depressive Verstimmungen sind weitere Symptome. 

Grundsätzlich wird bei Multipler Sklerose zwischen dem schubförmigen und dem chronisch-voranschreitenden Verlauf unterschieden. Bei den meisten Betroffenen beginnt die MS mit einem schubförmigen Verlauf. Ein Schub dauert einige Tage bis mehrere Wochen an. Die Zeit zwischen den Schüben kann Wochen bis Jahre betragen. Bilden sich die Symptome nach einem Schub komplett zurück, spricht man von kompletter Remission. Bei einer inkompletten Remission bleiben Restsymptome, also eine bleibende Funktionsstörung. Dies ist jedoch meist erst in späteren Krankheitsstadien der Fall. Der chronisch-voranschreitende Verlauf wird noch einmal zwischen dem primär progedienten und dem sekundär progedienten Verlauf unterschieden. Erstere zeichnet sich durch ein von Beginn an voranschreitenden Verlauf ohne Schübe aus. Der sekundär progendiente Verlauf hat anfangs Schübe und nach einer gewissen Zeit kommt es zu einem langsamen, kontinuierlichen Fortschreiten der Krankheit. Die Symptome nehmen dabei allmählich zu.

So verläuft eine Multiple Sklerose Diagnose:

Die Diagnose von Multipler Sklerose kann eine Herausforderung sein, da die Anfangssymptome auch auf andere Erkrankungen hinweisen können. Im Sanitätshaus Lindauer arbeiten wir eng mit medizinischen Fachleuten zusammen und können Ihnen helfen, die notwendigen Schritte zur Diagnose zu verstehen und zu navigieren. Für die Diagnose ist eine umfassende Anamnese notwendig. Zunächst wird eine neurologische, körperliche Untersuchung vorgenommen. Weiter wird eine evozierte Potentiale durchgeführt, bei der die Leitfähigkeit und die Funktionsfähigkeit von Nervenbahnen getestet wird. Bei einer Lumbalpunktion wird mit einer speziellen Nadel im Bereich der Lendenwirbel eine geringe Menge Hirn- oder Rückenmarksflüssigkeit (Nervenwasser) entnommen und untersucht. Außerdem wird eine Magnetresonanztherapie durchgeführt, bei der Weichteilgewebe, wie das Nervengewebe oder das Gehirn untersucht werden kann. Anhand der Untersuchungsergebnisse wird die Diagnose gestellt.

Behandlungsmöglichkeiten bei Multipler Sklerose:

Multiple Sklerose ist bis heute nicht heilbar, allerdings gibt es hier im Landkreis Augsburg gute Behandlungsmöglichkeiten. Diese zielen darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten, die Schübe zu verkürzen und die beschwerdefreie Zeit zu verlängern. Außerdem können die MS-Symptome gelindert werden. Bei einer Schubtherapie beispielsweise bekommt der Patient während eines akuten Schubs hochdosiertes Kortison. Dies schwächt die Entzündungsreaktion und lindert die Symptome. Eine Langzeittherapie ist nicht sinnvoll, da Kortison auch einige Nebenwirkungen, wie Erhöhung des Blutzuckers und des Blutdrucks, Schlafstörungen oder Magenprobleme hat. Zeigt diese Therapie keine Wirkung, wird eine Blutwäsche gemacht. Hierbei wird Blut des Patienten entnommen, durch spezielle Filter gereinigt und wieder zurückgeführt. Bei fast der Hälfte der Patienten zeigt sich eine Besserung der Beschwerden. Das Ziel einer Immuntherapie ist es, das fehlgesteuerte Immunsystem wieder ins Lot zu bringen. Hierzu werden immunmodulierende Medikamente verabreicht. Für langfristigen Therapieerfolg ist eine Frühtherapie wichtig. Die Therapiemöglichkeiten sind individuell an den Patienten angepasst und werden mit nicht-medikamentösen Therapien, wie Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie und neuropsychologischer Therapie ergänzt.

Hilfsmittel für Patienten mit Multiple Sklerose